Fachartikel

Weniger Lärm im Unterricht

  • Lesedauer 3 min
<span id="hs_cos_wrapper_name" class="hs_cos_wrapper hs_cos_wrapper_meta_field hs_cos_wrapper_type_text" style="" data-hs-cos-general-type="meta_field" data-hs-cos-type="text" >Weniger Lärm im Unterricht</span>

Adapteo

Eine bessere Geräuschumgebung im Klassenraum fördert das Lernen.

Lärm stört Kinder und Erwachsene und beeinträchtigt aufgrund verschiedener Faktoren ihre Lernergebnisse. Die Lautstärke im Klassenzimmer lässt sich jedoch kontrollieren, beispielsweise durch die richtige Wahl von Materialien und Ausstattung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 35 Dezibel als Grenzwert für die Geräuschkulisse im Klassenzimmer. Wird dieser Grenzwert überschritten, fällt es schwerer, miteinander zu kommunizieren und Geräusche von Sprache zu unterscheiden. Der Betrieb eines PCs erzeugt einen Schalldruckpegel von 30-50 Dezibel, Gespräche liegen bei 50-70 Dezibel und Verkehr bei 70-85 Dezibel. Das Ohr verträgt bis zu 125 Dezibel; wird es über 8 Stunden wiederholt mit 85 Dezibel beschallt, droht die Gefahr eines Hörverlusts.

Messungen, die in Schulen in Finnland durchgeführt wurden, ergeben, dass die WHO-Empfehlungen manchmal bereits im leeren Klassenraum überschritten werden. Lärmquellen sind beispielsweise Klimatechnik, Verkehr und Aktivitäten in anderen Teilen der Schulgebäude. Während der Stunden ist der Lärmpegel im Klassenraum abhängig von der Klassenstärke und der Arbeitsweise.

Lautstärken bis zu 90 Dezibel in Schulen

Der durchschnittliche Geräuschpegel in acht Stunden beträgt in Kindergärten und Schulen üblicherweise 70-80 Dezibel. In bestimmten Räumen wie Eingangsbereichen können vorübergehend bis zu 90 Dezibel erreicht werden, beispielsweise in Eingangsbereichen, Korridoren und Kantinen oder beim Hin- und Herlaufen und beim freien Spiel.

Dr. Mirka Hintsanen, Professorin für Psychologie an der Universität Oulu, Finnland, erinnert in ihrem Artikel über Lärmforschung daran, dass Erwachsene Lärm als weniger störend empfinden als Kinder, weshalb es ihnen möglicherweise schwerfällt, seine beeinträchtigende Wirkung auf sie zu verstehen. Kinder haben häufig sehr wenig Einfluss auf ihr Geräuschumfeld in der Schule und in der Regel ist es nicht möglich, einen ruhigeren Raum aufzusuchen, um Aufgaben zu erledigen, die Konzentration erfordern.

Lärm schwächt Gedächtnis, Konzentrations- und Lernfähigkeit

Forschungen zu den Auswirkungen von Lärm zeigen, dass er das Lernen und das Wohlergehen der Kinder stört. Lärm beeinträchtigt das Gedächtnis, die Konzentration, die Fähigkeit, Sprach- und Störsignale zu unterscheiden und den Erwerb der Lesekompetenz. Man hat außerdem festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen Lärmexposition und der Konzentration der Stresshormone im Blut und Bluthochdruck bei Kindern besteht. Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Kinder sich nicht an Lärm gewöhnen und sich der dadurch verursachte Schaden mit der Zeit nicht bessert.

Lärmbelastung kann sich dauerhaft auf das Wohlergehen von Kindern auswirken

Man hat in Studien zu Erwachsenen herausgefunden, dass eine kontinuierliche, langfristige Lärmbelastung messbare Veränderungen der Hirnaktivität bewirkt. Insbesondere die Unterscheidung von Sprache und Umgebungsgeräuschen wird schwieriger. Diese Folgen können nachhaltig, möglicherweise sogar dauerhaft sein. Es wurden vermutlich keine Vergleichsuntersuchungen an Kindern durchgeführt. Der während der Kindheit erlebte Stress kann eine Programmierung der Stresssysteme auf körperlicher oder seelischer Ebene bewirken, sodass das Kind auch als Erwachsener stärker auf Stressbelastungen reagiert. Es ist nicht bekannt, wie langfristig sich lärmverursachter Stress auswirken kann; unfraglich ist, dass Lärm zu den Stressfaktoren zählt, denen viele Kinder ausgesetzt sind.

Manche Kinder sind lärmempfindlicher als andere

Lärm stört nicht alle Kinder in gleicher Weise. Je jünger die Kinder sind, desto stärker gefährdet Lärm ihr Sprachverstehen und ihr Gedächtnis. Hörgeschädigte Kinder müssen sich stärker anstrengen, um hören zu können, was sich negativ auf ihre schulische Leistung auswirken kann. Erhöht sich der Lärmpegel, wird es schwieriger, Sprache von Umgebungsgeräuschen zu unterscheiden. Dies beeinträchtigt insbesondere Kinder mit Lernstörungen. Die Unterscheidung von Hintergrundgeräuschen und Sprache wird noch schwieriger, wenn man einer Fremdsprache zuhört. Deshalb ist Lärmreduzierung besonders wichtig, wenn es in der Klasse Kinder gibt, deren Muttersprache sich von der Lehrsprache unterscheidet.

Wenn Geräusche die Aufmerksamkeit des Kindes erregen, wird das Lernen unterbrochen

Die Aufmerksamkeitsspanne beschreibt, wie leicht sich ein Kind durch äußere Reize ablenken lässt. Eine geringe Aufmerksamkeitsspanne bedeutet geringe Konzentrationsfähigkeit. Manche Kinder haben eine hohe, manche eine niedrige Aufmerksamkeitsspanne, aber die meisten liegen irgendwo in der Mitte. Eine geringe Aufmerksamkeitsspanne ist verbunden mit weniger schulischem Erfolg. Untersuchungen liefern dafür keine klare Begründung, Lärm könnte hier jedoch ursächlich sein. Kinder mit geringer Aufmerksamkeitsspanne können Umweltgeräusche möglicherweise schlechter ausblenden. Selbst recht leise Geräusche können solche Kinder vom Lernen ablenken.

Lärm und Schall lassen sich durch gute Isolierung und Ausstattung reduzieren

Der Lärm im Klassenzimmer lässt sich durch ausreichende Schalldämmung, hallabsorbierende Elemente und den Einbau möglichst leiser Klimatechnik reduzieren. Schulmöbel können mit Filzunterlagen ausgestattet werden, sodass sie beim Verschieben weniger Lärm verursachen. Nachhall lässt sich durch Paneele und Textilien mindern und auch Pflanzen wirken hallreduzierend.

Kleine Gruppen sind das wirksamste Mittel gegen den Lärm im Klassenzimmer

Bauliche Faktoren spielen eine große Rolle im Hinblick auf den Geräuschpegel im Klassenzimmer, allein können sie jedoch nicht alles bewirken. Die größte Lärmquelle sind die Kinder selbst. Je größer die Gruppe, desto lauter ist sie. Deshalb ist der wirksamste Weg für die Lärmreduzierung im Klassenzimmer, die Klassen klein genug zu halten.

Weniger Lärm in Hybridmodulgebäuden von Adapteo

Besondere Aufmerksamkeit galt bei der Gestaltung der Adapteo Mietmodulsysteme für Schulen der Reduzierung von Nachhall. Erreicht werden soll die bestmögliche Raumakustik. „Uns ist es wichtig, in unseren Raummodulen für bestmöglichen Schallschutz zu sorgen. Unser Ziel ist ein gutes Design, das den Nachhall in den Modulbauanlagen so gering wie möglich hält. Zusätzliche Lärmreduzierung bieten unsere hallabsorbierende Akustikdecken. Für unsere Böden im neuen Hybrid Mietsystem verwenden wir das Material Kautschuk, um die Geräusche von Schritten zu dämpfen“, so Thomas Babin, Product Manager Hybrid Central Europe, bei Adapteo.

Mehr über das Hybrid Mietmodulsystem von Adapteo erfahren.