Drei Jahre Kita-Alltag im modularen Gebäude
Wir berichten häufig darüber, warum sich Bauträger für ein modulares, temporäres Gebäude entscheiden und wie der Eindruck der künftigen „Bewohner“ beim Einzug ist. Familien und die Leitung der Kita Regenbogen in Gladenbach schildern jetzt ihren Alltag im modularen Gebäude – nach drei Jahren als Bewohner der Räumlichkeiten.
Elisabeth Weber ist die Mutter von Jannes, der die Kita besucht. Ihr ältester Sohn ging in den Kindergarten des Nachbarortes. Somit kann sie Vergleiche anstellen.
Der beste Wohlfühlindikator ist Jannes selbst: „Unser Sohn geht jeden Tag wirklich gerne in die Krippe, er fühlt sich sehr wohl in dem Gebäude. Es ist modern und einladend. Die Aufteilung innen ist optimal gelöst. Sanitärräume, Schlafräume und auch Hauswirtschaftsräume sind in entsprechender Größe vorhanden, kindgerecht gestaltet und bieten viel Freiraum und Platz für die Kinder. Ein besonderes Highlight ist die Feldrandlage."
Und wie war das mit den Vorurteilen gegenüber Containerlösungen?
„Ich dachte vor Baubeginn, dass unsere Kinder jetzt ihre Zeit in Überseecontainern verbringen müssen und der Raum begrenzt sein wird. Mit Baubeginn war ich positiv überrascht. Wenn man es nicht weiß, erkennt man nicht, dass das Gebäude aus Modulen zusammengesetzt ist. Toll, wie die einzelnen Elemente miteinander verbunden sind. Es gibt zwar Schwellen, die sind aber mühelos überfahrbar. Frühstück und Mittagessen werden problemlos auf Servierwagen in die Gruppen gerollt. Damit gibt es auch für Jannes und seine Freunde keine Stolperfallen.Die Bedenken der Elternschaft, ob es im Sommer nicht zu warm und im Winter zu kalt werden könnte, haben sich als unnötig erwiesen. Den Außenbereich draußen fand ich zu Beginn weniger ansprechend, aber im Laufe des Jahres wurde er schön gestaltet.“
Sie können den Modulbau mit einer traditionell gebauten Kita vergleichen?
Unser ältester Sohn besuchte die Kita in Mornshausen, einem älteren gemauerten Gebäude, in der Krippe und Kita untergebracht sind. Wenn ich beide Gebäude vergleiche, gibt es kaum Unterschiede zur Raumaufteilung, in Mornhausen war es lediglich etwas verwinkelter. Der Turnraum befand sich dort im Keller. Das finde ich es in Gladenbach besser gelöst, da alles ebenerdig ist. Für die U3-Kinder ist es von Vorteil, wenn sich das Geschehen auf einer Ebene abspielt und damit auch überschaubarer für die Erzieher:innen ist. Bei meinem großen Sohn haben die Kinder der Krippe den eigentlichen Gruppenraum selten alleine verlassen.
Und es gibt wirklich keine Kritikpunkte seitens der Eltern?
„Manchmal funktioniert die Eingangstür nicht.“
Die Kitaleitung Petra Langenheim kann bereits auf einige Erfahrungen zurückgreifen, denen sie mit Veränderungen begegnen würde.
„Es wird im Sommer doch recht warm im Gebäude. Wir planen den festen Einbau von Klimageräten zumindest in den Spiel- und Schlafräumen, die Eingangstür müsste ausgetauscht werden, uns fehlt überdachter Platz für Kinderwagen und der ein oder andere zusätzliche Raum für die Arbeit in Kleingruppen. Generell würden wir unsere Wahl des Fußbodenbelags revidieren. Das ist oftmals zu kalt für die Kinder, die auf dem Boden spielen und zu hellhörig. Darunter leidet die Akustik im Gebäude.
Trotzdem sind Sie begeistert?
Wir haben uns von Beginn an wohlgefühlt. Ich finde es schön, dass das Gebäude keine „Containeroptik“ hat, aber trotzdem über klare Linien verfügt. Von innen sind die Räume wesentlich heller, als man von außen vermutet. Das Lichtkonzept mit vielen Fenstern überzeugt. Das Licht im Flur geht automatisch an, sowie in der Regel auch beim Betreten von Räumen, wenn es entsprechend eingestellt ist. Man kann die Helligkeit individuell regulieren.
Der Zugang in die Einrichtung ist einfach, es gibt mehrere Möglichkeiten, Räume zu wechseln sowie das Außengelände zu betreten.
Die bisherige Zusammenarbeit mit der Firma Adapteo ist wirklich gut. Bisher wurden bei Problemen immer gemeinsam Lösungen gefunden und man steht kontinuierlich im Austausch. Generell finde ich es sehr positiv und zeitgemäß, dass durch Modulbausysteme kurzfristig Lösungen für Betreuungsmöglichkeiten gefunden werden können. Aus meiner Erfahrung ist ein Modulbau doch wesentlich schneller errichtet, als ein Haus gebaut wird.
Die Licht- und Luftdurchlässigkeit gefällt mir persönlich sehr gut, dieses durchdachte Konzept trägt insgesamt zum Wohlfühlen bei.
Ihr Fazit?
Die freundliche Atmosphäre, Ebenerdigkeit, elektrische Rollläden, Beleuchtungskonzept, Standort, Raumaufteilung und die überwiegende Barrierefreiheit haben uns auch im Alltag überzeugt.
Die Kinder fühlen sich sichtlich wohl. Das zählt! Mein Eindruck ist, dass sie trotz ihres Alters sehr vertraut mit dem Gebäude und den einzelnen Räumen sind. Sie bewegen sich sehr selbstsicher, die Räume sind gut miteinander verbunden und einsehbar. Es ist z.B. möglich, je nach Entwicklung, die Kinder eigenständig zum Hände waschen oder der Toilette gehen zu lassen. Oder sie kommen mit einem kleinen „Auftrag“ zu mir ins Büro. Dann merke ich, dass sie sich sicher genug fühlen um diese Räume zu finden. Auch das direkt anliegende Außengelände steht hoch im Kurs und birgt für uns die Möglichkeit, kurzfristig mit den Kinder in der frischen Luft zu spielen. Ich glaube, ich kann für uns alle sprechen, dass wir sehr gerne hier spielen und arbeiten und es unser Wunsch ist, das dieses so bleibt!", sagte Petra Langenheim im Gespräch.